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Der 900er
Fotos 900
Der 900er

Das Hymermobil 900 wurde Ende der 70er bis Anfang der 80er Jahre in Handarbeit von der Fa. Hymer AG in Bad Waldsee gebaut. Laut dem Werk wurden damals höchstens 50 Stück hergestellt.

Das Fahrzeug hatte damals schon einen Preis, für den man auch eine Eigentumswohnung kaufen konnte. Aber dafür war auch alles drin, was in so eine Eigentumswohnung rein gehört.
Das fängt bei einem Bad mit separater Dusche an, geht über eine vollwertige Küche mit Backofen, Mikrowellenherd, Vierflammherd, Doppelspüle mit Arbeitsflächen, einem supergroßen Kühlschrank mit separatem Gefrierfach und weiterem Luxus weiter.

Schon der Arbeitsplatz des Fahrers ist nobel ausgestattet mit Servolenkung, Druckluftbremse mit Motorbremse, einem ZF - Automatikgetriebe für den 5,6 Liter Mercedes Diesel 6-Zylinder.
Unserem habe ich noch eine Rückfahrkamera verpasst, die es aber damals noch nicht gab. Und ein Radio mit CD-Wechsler ist heutzutage auch sehr angenehm. CB-Funk kann sehr hilfreich sein und die heutigen LPD- Handfunkgeräte sind bestens geeignet, den Fahrer eines solchen Kolosses rückwärts im Dunkeln in die engsten Hofeinfahrten sicher hineinzulotsen.

Die 900 haben auf dem Dach eine Klimaanlage, die mit Strom läuft und die auch heizen kann. Um diese und den Mikrowellenherd auch beim freien Stehen benutzen zu können, ist auf der linken Seite im Staukasten unter der Küche ein fernbedientes Stromaggregat mit 3,5 KW eingebaut. Dieses hat einen eigenen 70-Liter Benzintank
Einfach köstlich, wie der Tankwart schaut, wenn ich links 50 Liter Benzin tanke und dann noch rechts über 100 Liter Diesel einwerfe. Einem Österreicher habe ich mal auf Frage erklärt, daß das Auto mit Mischung läuft, ein sogenannter Zweitaktdiesel..... hihi.

Über der Stromzentrale im Eingangsbereich ist serienmäßig ein 12- und 240 Volt-Farb-Fernseher eingebaut, in dessen Staufach ich noch ein Video-Abspielgerät und ein Autoradio mit Heim-Boxen installiert habe. In der Trittstufe des Eingangsbereichs sind zwei recht große Wohnraumbatterien eingepasst.

Nach dem zweitürigen Kleiderschrank folgt das Schlafzimmer mit einem zimmerlangen Sideboard mit beleuchtetem Schminkspiegel, Nachtschränkchen mit irre kitschiger fester Lampe und dem französischen Bett. Zusätzlich wurden hier moderne Halogen-Beleuchtungsmittel eingebaut, damit man problemlos Lesen kann.

Die Wasserversorgung übernimmt die Druckpumpe aus dem beheizten 200 Liter Frischwassertank. Selbstverständlich ist ein moderner Gas-Boiler an Bord, der Dusche, Bad und Küche mit Warmwasser versorgt. Im Bad haben wir einen haushaltsüblichen Spiegelschrank eingepasst, der zusätzlich diesen Winter noch eine Halogenleuchtenleiste von ALDI (super ! flach, hell, mit Schalter für 9,-- € und der Trafo war schnell ausgebaut) verpasst bekommen hat. Die Wände im Bad haben wir vom serienmäßigen Blümchendesign mit DeCeFix-Folie auf helles Holz umgefärbt. einfach weil uns das besser gefällt. Die Toilette ist nicht herausnehmbar, sondern fest montiert und mit Druckwasserspülung versehen und einem 80 Liter Fäkaltank verbunden. Diesen kann ich zu Hause an den Kanal im Carport anschließen oder auf Zeltplätzen über einen Rollcontainer leeren, was aber schon mühseelig ist.

Im Wohnbereich steht ein Sofa, welches recht schnell in ein Doppelbett umgebaut werden kann und welches einen sehr angenehmen Stauraum unter sich beherbergt. Gegenüber ist eine Getränke-Bar - verspiegelt und beleuchtet - mit hochklappbarem Tisch, an dem zwei Drehsessel ohne jede Befestigung stehen.

Im Gesamten Auto sind über 30 Leuchtmittel verteilt, auch eine Fußbodenbeleuchtung ist wie in einem amerikanischen Wohnmobil natürlich vorhanden. Die serienmäßige elektrische Trittstufe ist bei unserem Auto nicht mehr vorhanden und wurde duch eine manuelle ersetzt.

Genaugenommen ist das Hymermobil 900 ein Nachbau des Winnebago Chieftain mit genau der selben Aufteilung und der selben Ausstattung wie dieser. Angeblich hat der Gründer der Hymer AG, Herr Erwin Hymer, nach dem Besuch einer RV-Ausstellung in USA einen Winnebago nach Bad Waldsee mitgebracht und hat von seinen Ingenieuren verlangt, ein genau solches Auto für ihn zu bauen, nur musste es auf Mercedes-Technik aufgebaut sein und es durften nur Hymer-übliche Materialien, Möbel und Geräte verwendet werden. So hatte dieser Hymer serienmäßig einen sicherlich fünf Zentimeter hohen Teppichboden bis in den letzten Stauraumwinkel verlegt. Das läuft sich wie auf Wolken, man versinkt bis zu den Knöcheln im Teppich, aber der eingeschleppte Sand verliert sich darin auch und mit unseren Hunden..... wir haben den Fußboden mit PVC in Form von hellem Parkett belegt, das ist wesentlich leichter sauber zu halten.
Nachdem das erste Fahrzeug auf Messen und Ausstellungen gezeigt worden ist, hat Hymer auf Bestellung weitere Hymermobil S 900 angefertigt.

Die Produktion des 900er wurde aufgegeben, als Mercedes die Produktion vom 813er auf den 814er mit Kipp-Führerhaus geändert hat. Das hat laut einer Mail der Fa. Hymer an mich nicht mehr zum üblichen Aufbau eines Vollintegrierten gepasst und Hymer hat in der Folge nur noch die 700er-Reihe hergestellt.
 

Mit Stand vom Febr. 2005 ist unser Hymer jetzt 24 Jahre alt, hat 130000 km gelaufen und gilt als “eingefahren”.
Wenn er so weiter macht, kann er ohne Motorrevision die 500000 locker laufen. Der Ölverbrauch ist fast nicht meßbar. Wichtig ist, daß der Ölfilter richtig befestigt ist und daß man den Dichtring eine Nummer dicker wählt. Dann ist unserer rundherum trocken und versaut auch nicht den Carport und macht keine Probleme beim TÜV.

Ach ja, der TÜV.... Wohnmobile über 3,50 Tonnen dürfen jedes Jahr zum TüV und zur ASU ....
Die Steuer beträgt derzeit 500 Euro im Jahr für Diesel - nicht schadstoffarm - bis 7,50 Tonnen.
Als Führerschein reicht der bisherige 3er - Junge Leute müssten extra einen Führerschein über 3,50 to machen.
Die Versicherung kostet gleich viel wie jedes andere Wohnmobil, das kommt auf die Gesellschaft und die persönlichen Rabatte an.
Der Verbrauch liegt bei ca 16 Litern Diesel auf 100 km. Ein großer Geländewagen mit großem Wohnanhänger fährt auch nicht mit weniger. Dafür ist z. B. der Brenner in Österreich fast nicht zu bezahlen mit Wohnmobilen über 3,5 to. Die verlangen gleich viel, wie von einem gewerblichen LKW, der mit der Fahrt über den Brenner Geld verdient!!  Ach und eine GO-Box soll man auch anschaffen und für jeden Kilometer extra bezahlen...
Ich weiß jetzt gar nicht, warum wir Österreich seit dem meiden wie die Pest ?? Aber bisher vermissen sie uns nicht, auch wenn wir früher öfter dort waren und auch Geld haben liegen lassen. (Grüsse auch an Alpen-Camping Nenzing ! War immer schön bei Euch)

Vielleicht fällt mir andermal noch was zu dem Auto ein.

Hier noch ein Blick ins Innere mit dem Cheffe beim Cappu-Schlürfen auf der Autobahn:

wer auf das Bild nebenan klickt, kommt zum Prospekt des Hymer900. Aber Achtung ! Es sind bald 30Seiten Fotos, die Ladezeit benötigen....

Es gibt jetzt ein Forum, in dem über den 900er diskutiert werden kann. Vielen Dank an den Betreiber Florian Hehensteiner.

http://www.hehensteiner.de/phpBB2/viewforum.ph p?f=2

 

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